Doppelt hält besser?!?
"Da hat er ja wieder mal eine Schnapsidee! In seinem ersten Blog-Eintrag schreibt er noch von den vielen gescheiterten Projekten, und jetzt kommt er mit so was! Und das gerade angesichts der Studiengebührenscheiße, über die er sich in den letzten Wochen ausgelassen hat. Neenee, ich versteh den nicht ..."
Ja, so könnte man vielleicht auf meine neusten Überlegungen zu meinem Studium reagieren und eigentlich wäre es mir auch ganz recht, darüber in eine reale Diskussion einzutreten, in der mir Leute energisch widersprechen (vielleicht am Mittwoch mit Frau M oder -- falls ich ihn jemals wieder telefonisch erreichen sollte -- mit Herrn L). Aber wozu habe ich schließlich mein Blog: besser eine schriftliche Selbstgesprächsdiskussion als eine nur im Kopf.
Doch genug der Vorrede, Sie brennen sicher schon darauf, zu erfahren, wovon ich eigentlich spreche.
Doppelstudium.
Ich gebe Ihnen ein wenig Zeit, damit sich das Wort setzen kann und Sie sich schon einmal die Konsequenzen einer solchen Entscheidung vergegenwärtigen können. Unterdessen plaudere ich schon einmal über die Konkretisierungen, die meine ersten Überlegungen schon durchlaufen haben. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich die Idee mit dem Doppelstudium schon einmal, im dritten oder vierten Semester (eventuell in Zusammenhnag mit Plan X, den ich hier nicht näher erläutern will); damals hatte ich großes Interesse an der FU-Ethnologie, hervorgerufen zum einen durch den Kontakt mit Ethno-Studis, zum anderen durch I's Seminare zu verwandten Themen (Notiz an mich: J oder L fragen). Ich kann leider nicht mehr genau rekosntruieren, warum ich den Plan fallen ließ, aber an guten Gründen hat es damals wie heute sicherlich nicht gemangelt.
Seitdem hat sich das Thema eigentlich nicht mehr ergeben und ich bin erst kürzlich wieder darauf gekommen; das hatte sicherlich zuvörderst mit meinen nicht-psychologischen Wahlfächern zu tun, die beide einen großen Reiz auf mich ausüben, und der damit verbundenen Bewusstmachung des beschränkten Horizonts auch innerhalb des Angebots der FU-Psychologie. Den letzten Ausschlag für eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema war jedoch der letzte Samstag. Wie Sie unten stehendem Artikel entnehmen können, war ich mit meiner StipendiatInnen-Gruppe im Theater und zu fortgeschrittener Stunde sind einige von uns noch in eine Kneipe gegangen. Dort kam ich dann das erste Mal ausgiebiger mit F ins Gespräch, die selbst Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation auf Diplom und zusätzlich noch Philosophie und ein zweites Hauptfach, an das ich mich im Moment nicht erinnern kann, studiert. Mal abgesehen von der intellektuellen Faszination, die F auf mich ausübte (Props an die Stiftung dafür, dass ich solche Leute treffe), rückten ihre Erzählungen das Projekt Doppelstudium in eine Distanz, die mir nicht unwindbar erschien und zum Teil immer noch erscheint. Sie meinte, dass sie wohl insgesamt 14 Semester bis zum Abschluss benötigen würde, was für ein Doppelstudium eigentlich nicht so ungeheuer viel ist (zwei Semester mehr als der Durchnitt der FU-Psychos :-). Hinzu kommt, dass sie sozusagen zwei vollständige Studien absolviert, was ich mir unter Umständen ersparen könnte. Konkret habe ich mir nämlich überlegt, als Zweitstudium Europäische Ethnologie als Hauptfach und Wissenschafts- und Technikgeschichte und Psychologie als Nebenfächer zu studieren.
Und hier ist eigentlich auch der entscheidende Punkt: ich werde auf keinen Fall ein zweites Hauptfach studieren, das würde zu lange dauern. Gleichzeitig weiß ich nicht, ob es möglich ist, zugleich Psychologie auf Diplom und als Nebenfach zu studieren. F meinte, so eine Konstruktion habe es früher an der TU gegeben, inzwischen aber nicht mehr. Ich müsste jetzt erst einmal herausfinden, an wen ich mich überhaupt mit einer solchen Frage wenden kann.
Wenn es wirklich funktionieren würde, wäre die Versuchung sicher sehr groß. Ich denke, dass ich die damit verbundene Belastung bewältigen könnte, und vor allem verspreche ich mir sehr viel davon -- diese Fächerkombination würde mir eine sehr, sehr breite theoretische wie methodische Fundierung im Bereich der Wissenschaftsforschung verschaffen, die ich für sehr nützlich, wenn nicht gar notwendig erachte. Klar, ich könnte mir diese Dinge vielleicht auch auf andere Art und Weise aneignen, aber erstens ist das ohne die Struktierung eines Studium aus Erfahrung deutlich schwieriger und zweitens kann an ein zweiter Fetzen Papier vulgo Diplom sicher nicht schaden. Abgesehen davon geht es ja nicht nur um Karriere- oder abstrakte Aspekte, sondern auch darum, dass mir die Dinge viel Spaß machen.
Dagegen spricht neben der Belastung (vor allem wegen der Notwendigkeit des gleichzeitigen Brötchenverdienens) die zeitliche Streckung. Was habe ich nicht L im letzten Sommer vorgejammert, dass ich doch mein Studium straight durchziehen und unbedingt vor meinem dreißigsten Geburtstag promoviert haben müsse usw. usf. An diesem Punkt bin ich mir inzwischen aber nicht mehr so sicher -- die meisten Menschen, mit denen über den Aspekt gesprochen habe, widersprachen mir. Das allein heißt natürlich noch nichts, aber ich bin von meinen eigenen Argumenten inzwischen nicht mehr so überzeugt. (Notiz an mich: weitere Erkundigungen einholen)
Tja, Sie sehen, ich bin ein wenig ratlos, zugleich aber auch duraus euphorisch. In diesem Sinne werde ich nun versuchen, die "harte Seite" wie Zulassung, Anrechnung etc. genauer zu eruieren, um dann auf dieser Basis über die "weiche Seite" eine gute Entscheidung treffen zu können. Fortsetzung folgt ...
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