Die Währung der Bildung
Der TransatlanTicker hat auf die Daumenregel des DAAD bei der Umrechnung von US- in ECTS-credits hingewiesen. Für einen US-c soll man zwei ECTS-c bekommen.
Da ich diese Umrechnung intuitiv als schief empfand, habe ich folgende Berechnungen angestellt:
Ein Cornell-Seminar hat dieses Semester 14 Sitzungen á 115 Minuten, ein deutsches Seminar ebenfalls etwa 14 Sitzungen á 90 Minuten. Damit kommt man in Cornell auf knapp 27h, in D auf 21h. Für ein Hauptseminar mit benotetem Schein bekommt man in D wohl 7 Credits [1], hier gibt es für ein Graduate-Seminar 4 credits, die nach oben genannter Formel 8 Euro-Credits wert wären. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Vor- und Nachbereitungszeit + Hausarbeit in D und US gleich sind (was natürlich nicht stimmt) , käme man in D auf 0,33 credits/h, in US auf 0,30 credits/h.
Fazit: Die Umrechnung ist besser als erwartet, zumindest wenn man in D nicht vom realen Durchschnittsaufwand außerhalb der eigentlichen Lehrveranstaltung ausgeht, sondern von einem fleißigen, aber nicht zu schnellen Studierenden. Erhöhte man den Umrechnungsfaktor auf 2,5, ergäbe sich ein credit/h-Verhältnis von 0,33(D) zu 0,37(US), was ich angemessener fände. Aber ist ja auch nur eine Daumenregel.
4 comments:
Ich wäre mit solchen Daumenregeln sehr vorsichtig -- nach einigen Erfahrungen mit der Anrechnung an meiner Fakultät. Details hier. Viel Glück ;-)
Dass die Praxis anders aussieht, ist klar. Aber ich denke, dass die DAAD-Regeln gerade diese Unsicherheit/Willkür verringern sollen; und "Empfehlungen des DAAD" könnten sich vielleicht gegenüber manchen Profs und Prüfungsausschüssen als gutes (oder zumindest nicht irrelevantes) Argument erweisen.
Ich bin in der komfortablen Lage, in D scheinfrei zu sein und kann es mir somit erlauben, wilde Zahlenspielereien und theoretische Überlegungen anzustellen :-)
das stimmt, DAAD-Empfehlungen könnten hilfreich sein. Wobei ich nicht wenigen Profs doch die Einstellung "bei uns ist das Niveau soo hoch, unsere SWS zählen viel mehr" zutraue ;-)
LOL, ja da fielen mir auch ein paar Kandidaten ein, die für solch ein Sichtweise in Frage kämen.
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