Seabiscuit
Ja, ich weiß: ich schreibe hier immer nur über alten Kram. Und oft auch über schlechten. Für ersteres bin natürlich ich selbst schuld, für zweiteres kann ich jedoch definitiv nichts.
Also mal wieder etwas über einen schlechten Film, nämlich Gary Ross' Seabiscuit. Wie die Zeit berichtet, war Ross wohl Redenschreiber für Bill Clinton und das merkt man. Der ganze Film ist voller Pathos, "jeder kann es schaffen, wenn er nur darum kämpft", "wir Amerikaner haben eine zweite Chance verdient", blablabla. Die Charaktere passen in ihrer Holzschnittartigkeit hervorragend zu diesen Platitüden: der unerträglich sympathische Underdog Tobey Maguire, der altmodisch-rätselhafte Pferdeflüsterer, der erfolgreiche Vater-Geschäftsmann, der alles in seinen Traum investiert, die sich modern kleidende, aber letztlich doch nur gutaussehend herumstehende Ehefrau, der schwarze Pferdeknecht, der auf etwa sechs Zeilen Dialog bekommt usw usf. Auch die (zugegebenermaßen gut gemachten) Bilder von schwitzenden Pferdeleibern, Rennfans mit Hut und ähnlichem runden den Eindruck ab. Wenn man die Botschaft gut findet, wird man diesen Film vermutlich lieben, ansonsten ist er nur schwer erträglich.
2 comments:
Und "Cinderella Man" ist vermutlich aehnlich ruehrselig...
Spielt auch zur gleichen Zeit, glaube ich. Warum wird die Depression so beliebt im Kino?
Hat das was mit dem Prozac-Boom zu tun? ;-)
Hm, über Cinderella Man habe ich noch nichts gehört, aber nach deinem Hinweis und den Kommentaren bei IMDb ("the complete rainbow of emotions was contained in this movie. There were parts that nearly made you cry...") werde ich mir ihn mir sicher nicht ansehen.
Ob Prozac wohl auch gegen die deutsche Depression hilft?
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