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Sunday, October 09, 2005

Donna Summer...

... ist nicht nur der Name einer Discoqueen, sondern auch das Pseudonym von Jason Forrest. Ich war schon 2004 durch einen Zeitungsartikel auf ihn aufmerksam geworden und habeDonna Summer auf der Fusion dann auch live gesehen. Dort war ich nur mittelmäßig beeindruckt und sein Album fand ich zwar recht gut, aber auch nicht umwerfend. Durch einen neuerlichen Artikel, diesmal in der Zeit, stieß ich auf die Website seiner Sendung beim New Yorker Sender WFMU und ich kann sie nur wärmstens empfehlen! Es gibt sämtliche Sendungen als Stream inclusive Playlists. Musikalisch wird ein breites Spektrum von Elektronika aller Provenienz geboten -- verhackstückte Disco-Songs, Gabber-Genüppel, Breakcore, abgefahrene Remixe, House usw. Die Platten und CDs ercheinen in der Regel auf obskuren Mini-Labels oder werden Herrn Summer von den Künstlern (Frauen scheinen rar im genre zu sein) auf CD-R zugeschickt. Ich höre heute schon den ganzen Tag archivierte Shows und stoße immer wieder auf neue Perlen (wo findet man sonst schon Deathmetal-Grindcore mit einem Papagei am Gesang?)

Forrest lebt inzwischen übrigens in meiner alten Heimat Berlin.

Thursday, October 06, 2005

Copy, Shake, Paste, and Pay

Kürzlich habe ich hier über die Plagiatsproblematik an deutschen Hochschulen berichtet. Auf SpiegelOnline wird heute über die drastischen Maßnahmen der Uni Münster berichtet. Mir ist allerdings vollkommen unklar, warum man auch auf Geldbußen als Sanktion zurückgreift. Ist der Ausschluss von weiteren Prüfungen nicht eine hinreichende Drohung? Außerdem haben Geldbußen immer das Problem, dass sie sozial selektiv wirken (bei 50 000 Euro relativiert sich das allerdings wieder etwas...).

Wednesday, October 05, 2005

Seabiscuit

Ja, ich weiß: ich schreibe hier immer nur über alten Kram. Und oft auch über schlechten. Für ersteres bin natürlich ich selbst schuld, für zweiteres kann ich jedoch definitiv nichts.

Also mal wieder etwas über einen schlechten Film, nämlich Gary Ross' Seabiscuit. Wie die Zeit berichtet, war Ross wohl Redenschreiber für Bill Clinton und das merkt man. Der ganze Film ist voller Pathos, "jeder kann es schaffen, wenn er nur darum kämpft", "wir Amerikaner haben eine zweite Chance verdient", blablabla. Die Charaktere passen in ihrer Holzschnittartigkeit hervorragend zu diesen Platitüden: der unerträglich sympathische Underdog Tobey Maguire, der altmodisch-rätselhafte Pferdeflüsterer, der erfolgreiche Vater-Geschäftsmann, der alles in seinen Traum investiert, die sich modern kleidende, aber letztlich doch nur gutaussehend herumstehende Ehefrau, der schwarze Pferdeknecht, der auf etwa sechs Zeilen Dialog bekommt usw usf. Auch die (zugegebenermaßen gut gemachten) Bilder von schwitzenden Pferdeleibern, Rennfans mit Hut und ähnlichem runden den Eindruck ab. Wenn man die Botschaft gut findet, wird man diesen Film vermutlich lieben, ansonsten ist er nur schwer erträglich.