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Thursday, April 27, 2006

I'm still sick

Guess what! There is more ridiculous news from my so-called fatherland. Not only do we have a minister of the interior who thinks insulting someone as "dirty nigger" does not hint at a racist crime. No! we also have an under-secretary of state (Staatssekretär, the highest rank for civil servants) who has some interesting thoughts on the open-source community and antifascism.

According to heise online, Joachim Wuermeling made the following statements on the celebration of World Intellectual Property Day (that there is such a day and high-ranking politicians like the secretary of justice attend to its celebration alone is enough to make me sick...) when he wanted to discredit opponents of software patent legislation on the European level:

Joachim Wuermeling, former member of the EU-parliament for the [conservative] Christian Social Union and correspondent in the debate about software patents, complained that a 'spiritual/intellectual [the German geistig can mean both] movement', that is 'connected to the realm of freaks' and has united with 'anti-fascism on the internet', has 'misled the medium-sized businesses (Mittelstand)'.


Maybe someone should remind this person that both the European Parliament and the German Bundestag have rejected the proposed patent legislation with large majorities. And that if we turn around his argument about freaky anti-fascists on the internet that oppose software patents proponents of these patents somehow must be ordinary fascists in the real world.

Oh! I am so much looking forward to returning to this country...

Fußball WM 2006

Dies ist das Fußball WM 2006-Blog!

Sie sind überrascht? Sie dachten, dass weder Hobbes noch Boyle Freunde des Sports oder gar des Fußballs sind? Dass die beiden im Gegenteil eher versuchen würden, allem was mit der kommenden Weltmeisterschaft zu tun hat, möglichst weiträumig aus dem Weg zu gehen? Im Prinzip schon, aber:

Bis gestern wäre es mir unmöglich gewesen, dieses Blog als "Fußball WM 2006-Blog" zu bezeichnen, selbst wenn ich ein großer Fußballfan wäre und gerne über irgendwelche Nationalmannschaften, anti-deutsche Hymnen oder sonst etwas WM-Relevantes hätte bloggen wollen. Warum? Aus dem einfachen Grund, dass die die WM austragende FIFA insgesamt für 850 Waren und Dienstleistungen "Fußball WM 2006" als Marke eintragen ließ. Und damit ein mächtiges Instrument in die Hand bekam, um all den FreundInnen und SponsorInnen der WM, die keine Lust hatten, Unsummen an den Verband zu zahlen, rechtlich an den Karren fahren zu können. Also hätte vermutlich auch mir mit einem "Fußball WM 2006-Blog" eine Unterlassungserklärung oder Schlimmeres gedroht.

Glücklicherweise jedoch wehrten sich einige Unternehmen gegen diesen markenrechtlichen Rundumschlag und beschwerten sich beim zuständigen Patent- und Markenamt. Diese löschte daraufhin zumindest einige der FIFA-Rechte, was diese sich allerdings wiederum nicht gefallen lassen wollte und vor Gericht zog. Vor dem Bundesgerichtshof wurde die Klage nun abgewiesen, da "Fußball WM 2006" keine einzigartige Marke sondern vielmehr ein allgemeiner sprachlicher Begriff sei, der von jedem und jeder -- und damit eben auch von mir! -- verwendet werden könne.

Um diesen Sieg gegen den markenrechtlichen Irrsinn, der das Publizieren im Internet immer mehr zu einem Vabanque-Spiel macht, zu feiern, widme ich mein Blog der Fußball WM 2006! Auch wenn mir von Fußball und WM immer noch herzlich egal sind.

Thursday, April 20, 2006

Denk ich an Deutschland

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht.
(“When I think of Germany at night, I can no longer sleep”; Heinrich Heine 1843)
Why do I always have to write about bad news here? Is it my German angst, is it only natural that I, a German student, am "usually not "begeistert"? Or is it maybe the state of the world in general and of Doitschland in particular? Judge for yourself:

On April 16, an Afro-German citizen was attacked by two men and one woman in the East-German city of Potsdam. Prior to the attack, the man tried to call his wife from his cell phone, got only her mailbox, and somehow he didn't hang up. Thus we have a recording of the racist insults (e.g. "Dirty nigger") that preceded the attack. The attack left the man severly wounded and he was put in an artificial coma, now still struggling for his life. So far, so terrible.

Immediately after the racist attempted murder became public there was a large outcry of concern and politicians from all over the spectrum condemned the attack. However, several observers suspected that some people might have been more concerned with Germany's reputation than with the racist crime itself, especially only a few weeks before the soccer world-cup will begin (slogan: "The world hosted by friends"). Attacks on foreigners (or those who are believed to be non-German) are not uncommon and this case is by no means unique.

The suspicion about the motives of politicians is furthered by the disgusting remarks of the German minister of the interior, Wolfgang Schäuble (Christian Democrats). In an interview with the public broadcaster Deutschlandradio Kultur four days after the attack he proclaimed: "We don't know about the motives, we don't know the offenders. We should be a bit careful." As if this was not enough, he then fantasized about poor Aryan victims: "Blond, blue-eyed people are also victims of violent crimes, partly even by offenders that possibly don't have the German citizenship. That is no better."

I am so sick!

Saturday, April 08, 2006

Kündigung

Mal wieder etwas zum leidigen Thema Vorratsdatenspeicherung. Heise berichtet, dass der Datenvorrat, den die EU anzulegen plant, nun wohl auch andere, US-amerikanische Datenhamster anlockt. Im Heise-Forum gibt zu dieser Meldung natürlich viel anti-amerikanischen Quatsch -- als ob es besser wäre, wenn nur Deutschland/die EU meine Verbindungsdaten ausspionierte! --, aber auch einen sehr schönen Musterbrief zur persönlichen Kündigung der EU-Mitgliedschaft:

Sehr geehrte EU,

hiermit kündige ich mit sofortiger Wirkung meine Zugehörigkeit auf.
Die Kündgiung erfolgt auf der grundlage der einseitigen
Nichterfüllung der Vertragsbestandteile seitens der EU. Da das
gelieferte Produkt EU stark von dem beworbenen Produkt EU in
maßgeblichen Punkten unterscheidet und das gelieferte Produkt EU
leider gravierende Mängel in Bezug auf Datenschutz,
Rechtsstaalichkeit, Demokratieverständnis, Bürgernähe,
Verantwortungsgefühl, Ehrlichkeit, Sorgfalt und Grundrechten aufweist
sehe ich mich gezwungen von meinem Mitglieddschaftsvertrag mit
sofortiger Wirkung zurück zu treten.
Die erworbene EU-Mitgliedschaft wird ihnen umgehend unbenutzt zurück
gesendet, bitte erstatten Sie mir umgehend die Bürgerrechte und den
Datenschutz an die von mir angegebenen Daten zurück.

Mit unfreundlichen Grüßen

ein ehemaliger EU-Bürer

Leider hat die schnelle Antwort der EU gezeigt, dass eine Kündigung für die meisten von uns wohl nicht infrage kommt (reicht das, um nicht auf "unbegrenzt-2lte" gesetzt zu werden?):

Sehr geehrter Herr Xafford,
mit Bedauern nehmen wir zu Kenntnis, dass Sie mit dem von uns
gelieferten Produkt unzufrieden sind. Unsere Organisation ist stets
bemüht, Interessen zu erfüllen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen,
dass eine Kündigung Ihrerseits nicht möglich ist. Da Sie bereits seit
mehreren Jahren unsere Mitgleidschaft in Anspruch genommen haben und
sich nie über unser Produkt beschwert haben -- die von Ihnen
bemängelten Leistungsmerkmale haben wir bereits
seit längerem implementiert -- wurde Ihr Mitgliedschaftsstatus von
unserem Computersystem automatisch auf "unbegrenzt-2lte" gesetzt, was
eine Kündigung vor Ableben (ihrer- oder unsererseits) ausschließt.
Außerdem möchten wir Ihnen zu bedenken geben, dass die von Ihnen
angesprochenen Vertragsbestandteile lediglich zu Ihrem Besten dienen.
Oder wollen Sie etwa, dass unsere Unternehmen weniger Gewinne machen
und Arbeitsplätze abbauen müssen? Dass pornographische Aufnahmen von
unter Drogen gesetzten Kindern von Al-Qaida zur Finanzierung ihrer
Terroraktivitäten verkauft werden? Dass niemand weiß, was Sie im
Internet machen? Wir sind fest davon überzeugt, dass Ihre Kündigung
nur auf Missverständnissen beruht und hoffen auf eine reibungslose
weitere Zusammenarbeit mit Ihnen.
Herzlich,
Ihre EU

PS Der Inhalt dieser Kommunikation wurde gespeichert und ist
sämtlichen Behörden in der EU zugänglich. Wir behalten uns vor, nach
einem Datenabgleich uns noch einmal mit Ihnen in Verbindung zu
setzen. In letzter Zeit ist es verstärkt zu Fällen von Infiltration
rebellischen Gedankenguts unsere Mitglieder gekommen und wir wollen
Sie vor diesen Gefahren weitestgehend schützen.